07. Potsdam
0. Blicke und Ansichten
Diese Seite 7 „Potsdam“ wird demnächst mit mit Blicken und Ansichten eingeleitet, von denen es hier an der Havel mehr gibt als anderweitig.
1. Vorbemerkungen
- Das Wappen von Potsdam
Diese Seite richtet sich sowohl an Potsdamer als auch an Besucher und Gäste, die Interesse an und Zeit für Potsdam und seine wunderbare Kulturlandschaft haben.
Präsentiert werden hier vier reich bebilderte Routen durch Potsdam und dazu einführend
- Eckpfeiler zur Geschichte und
- Elemente der Stadtstruktur, die dem System von Straßen, Gebäuden und Sichtachsen zu Grunde liegen.
Als erste der vier Routen ist die „Seen-Route Nord“ bereits hier eingestellt. Sie kann per Rad oder zu Fuß erlebt werden.
- Die Seen-Route Nord: Von der Station Nr. 3 zur Station Nr. 4
- Die Seen-Route Süd: Von der Station Nr. 4 zur Station Nr. 5
- Die Altstadt-Route Barock bis Modern mit (1) Breite Straße, (2) Dortu- und Lindenstraße, (3) Luisenplatz, (4) Hegel- und Kurfürstenallee, (5) Schiffbauergasse und (6) Freundschaftsinsel
- Die Welterbe-Route mit (1) Park Babelsberg, (2) (Klein) Glienicke, (3) Glienicker Brücke, (4) Neuer Garten, (5) KGB-Städtchen, (6) Pfingstberg und (7) Alexandrowka
Bei kapper Zeit kann (1) eine Route abgekürzt oder (2) lediglich dieses Portal angesehen werden.
Die Routen werden sukzessive eingestellt und dies wird jeweils auf der Startseite unter "Neues hier klicken" mitgeteilt.
2. Eckpfeiler zur Geschichte
Drei grundlegende Ereignisse verbinden sich mit dem Jahr xx45 und zudem jeweils mit dem 14. April im Abstand von 100 Jahren:
- 14.04.1745 Grundsteinlegung für das Schloss Sanssouci (SANS, SOUCI, „Ohne Sorgen“, Weinbergschloss)
- 14.04.1845 Grundsteinlegung für die Friedenskirche
- 14.04.1945 85%ige Zerstörung der historischen Potsdamer Innenstadt durch englische Bomber. Die Engländer wählten den Termin nach dem Motiv des „Moral Bombing“. So sollte die Moral der Bevölkerung schnellstmöglich gebrochen werden.
Drei weitere Ereignisse verbinden sich mit den Jahren xx40 und sie haben ebenfalls den Abstand von 100 Jahren:
- 1640 Friedrich Wilhelm wird Kurfürst von Brandenburg (Der Große Kurfürst)
- 1740 Friedrich II. (der Große) wird König von Preußen.
- 1840 Friedrich Wilhelm IV. besteigt den Königstron.
Weitere Eckpfeiler:
- 993 Schenkungsurkunde mit der Ersterwähnung von Poztupimi (Potsdam) und Geliti (Geltow): Kaiser Otto III. schenkte die Orte der Äbtissin von Quedlinburg.
- ≈ 1157–1815 Mark Brandenburg; seit 1356 eines der sieben Kurfürstentümer (Goldene Bulle, Reichsverfassung Karls des IV.)
- 1539 Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg
- 1662–1668 Bau der Stadtschlosses unter dem Großen Kurfürsten
- 1685 Edikt von Potsdam: der Große Kurfürst lädt die in Frankreich drangsalierten Protestanten (Hugenotten) ein, in Brandenburg zu siedeln.
- 1701–1945 Preußen (sukzessive vergrößert)
- 1721 Potsdam wird Garnisonstadt.
- 1808 Das Potsdamer Stadtparlament tagt in der Garnisonkirche: Es ist die 1. Sitzung einer Stadtverordnetenversammlung in Preußen.
- 1815–1945 Provinz Brandenburg unter Einbeziehung zuvor sächsischer Gebiete wie der Niederlausitz und des Landes Jüterbog
- 1870–1918 2. Deutsches Kaiserreich
- 1888 Dreikaiserjahr: Wilhelm I., deutscher Kaiser seit 1871, stirbt; Friedrich I., der 99-Tage-Kaiser, stirbt an Krebs; Wilhelm II. regiert und dankt ab 1918.
- 1949–1952 Land Brandenburg
- 1952–1990 Bezirk Potsdam
- 1990 Land Brandenburg mit der Landeshauptstadt Potsdam
- 1990 Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten „Zur behutsamen Wiederannäherung an den charakteristischen, historisch gewachsenen Stadtgrund und -aufriss“
Vor der verheerenden Bombennacht des 14. April 1945 war Potsdam ein großartiges architektonisches Ensemble. Der Alte Markt, gerahmt von Stadtschloss, Nikolaikirche und Altem Rathaus, die für die Gewaltenteilung stehen, sowie dem Palast Barberini galt als einer der schönsten Plätze Europas. Das Bombardement sowie spätere Abrisse und einige unpassende Neubauten haben bleibende Spuren hinterlassen. Die 1990 vom Stadtparlament weitsichtig beschlossene behutsame Wieder- bzw. Neugewinnung von Potsdam, insbesondere seiner Mitte, ist ein vielschichtiger, heiß debattierter und sehr umkämpfter Prozess, wie der zähe Kampf von 2004 bis 2017 um die Wiedergewinnung der Garnisonkirche, einst ein Wahrzeichen der Stadt, die Sie mit nur drei Minuten Zeiteinsatz sehr gern unterstützen können: http://unterstuetzen.garnisonkirche.de/aufruf/.
3. Elemente der Stadtstruktur
- Ohne jeden Zweifel wurde die Stadt Potsdam wohl überlegt und sehr gekonnt in die Landschaft eingefügt und entwickelt. Bezugspunkte für strukturbestimmende Straßen, Gebäude, und (Sicht)-Achsen waren dabei nicht selten Höhen in der Umgebung der Stadt (Mielke 1998, Thiede 2009 und Vortrag 21.02.2017).
- Drei Elemente bestimmen die Struktur der Potsdamer Innenstadt: (1) das „Urelement“ Breite Straße, (2) die langen Parallelstraßen der 2. Stadterweiterung und (3) der „Pfingstbergfächer“.
- Die Intensionen der Vordenker und Planer gingen auf und sind noch heute bestimmend für die großartige Harmonie, die viele spüren und anzieht.
- Das strukturelle Urelement Potsdams ist die WNW-Achse vom Südflügel des Stadtschlosses durch die Breite Straße, über die (damals bis zum Markt-Center reichende) Neustädter Havelbucht und weiter durch die Feuerbachstraße, die „Allee gegen Pannberg“ (Pann(en)berg in Golm südlich des Uni-Campus, seit 1686 Ehrenpfortenberg, weil zeitweise mit einem hölzernen römischen Triumpfbogen, Mielke 1998: 14, 20, 197; Arlt 1999: 21).
Nach O. Thiede, Vortrag 21.02.2017, orientiert diese Achse auf die Burg der Hohenzollern in Tangermünde an der Elbe. - Genau senkrecht zum Urelement Breite Straße wurde die Lindenstraße nach NNE ausgerichtet auf den Pfingstberg hin (Eichberg, Karte von 1653, Karte von Suchodoletz 1683, beide in Mielke 1998: 15, 352).
- Parallel zur Breiten Straße wurden (1) der Stadtkanal im Bereich der Yorkstraße, (2) die Schloßstraße, (3) die Henning-von-Tresckow-Straße, (4) die Straße Am Lustgartenwall, (5) die Spornstraße und (6) die Ebräerstraße angelegt.
Ausgerichtet auf die Breite Straße und die Lindenstraße sind auch (7) das Stadtschloß, (8) der Lustgarten, (9) das Neptunbecken, (10) der Marstall, (11) der Neue Markt, (12) die Garnisonkirche, (13) der Lange Stall, (14) das Große Militärwaisenhaus und (15) das Jägertor, während alle anderen Straßen, Plätze und Gebäude schiefwinklig zu diesem primären orthogonalen Grundraster liegen (Bild). Das orthogonale Urstraßensystem konnte unter dem Großen Kurfürsten angelegt werden, ohne die mittelalterliche Siedlung zu zerstören, denn das Stadtschloß lag in einigem Abstand zu den existierenden Gebäuden (Mielke 1998: 197). - Der Lustgarten, „der älteste Platz unter den ab 1662 eingelegten Freiflächen“ (Mielke 1998: 198) liegt auf dem guten Baugrund der „Breite Straße-Terrasse“ (Weiße 2012: Abb. 8; hier: Höhenschichtenkarte). Auch die Lage (1) der Plantage, (2) des Platzes der Einheit (Fauler See) und (3) des Bassinplatzes (Bassin) ist durch den schlechten Baugrund in der „Hauptrinne“ geologisch vorgegeben.
- Stadtstruktur: Die Grundelemente der Innenstadt: (1) rot = WNW- und NNE-Elemente, (2) blau = WSW- und NNW-Elemente, (3) gelb = Pfingstbergfächer, (4) grün = Nebenelemente: (4.1) Kirchenachse, (4.2) südlicher Stadtkanal und (4.3) Hegelallee/Kurfürstenstraße (Karte: MIELKe 1998: 356, farbige Ergänzungen: M. MENNING 02/2017, Graphik: A. HENDRICH 04/2017).
Druckfähige Auflösung (1500x1181), 1,48 MB
- Das zweite und augenfälligste Strukturelement der Innenstadt sind drei lange parallele Straßen am Rande bzw. in der 2. Stadtweiterung (ab 1733): (1) die Charlottenstraße, (2) die Brandenburger Straße und (3) die Gutenbergstraße. Angelegt wurden sie nahezu parallel zur (4) Straße am Kanal, die bis 1722 einen Teil der Nordgrenze der Stadt bildete (Großbild Stadtstruktur).
Lediglich vier Straßen verlaufen senkrecht zu den drei langen Parallelstraßen, nämlich die (1) Hermann-Elflein-, (2) Jäger-, (3) Benkert- und (4) Hebbelstraße. Die beiden ersten enden blind an der Charlottenstraße. Dies kaschiert ihre orthogonale Orientierung meisterhaft. Die Kaschierung des orthogonalen Grundrasters wird aber vor allem getragen durch die schiefwinklig zu ihm orientierten Elemente (5) Linden-, (6) Dortu- und (7) F.-Ebert-Straße (Großbild Grundelemente).
Nebenher: Es dürfte alles andere als ein Zufall sein, dass (8) der Monopteros (Tempelturm) des Militärwaisenhauses von 1771 völlig überraschend durch die Hermann-Elflein-Straße eindrucksvoll zu sehen ist und dass (9) ein Blick durch die Jägerstraße zu dem 1892 fertiggestellten Meteorologischen Observatorium auf dem Telegraphenberg führt. Beide Gebäude wurden in die Flucht dieser Straßen gestellt und so höchst geschickt in das vorhandene Stadt- und Landschaftsgefüge eingepasst. - Das dritte dominante Strukturelement der Innenstadt bildet der hier so genannte „Pfingstbergfächer“. Er wird aufgespannt von der Linden-, Dortu- und Friedrich-Ebert-Straße (letztere zwischen Charlottenstraße und Nauener Tor), die alle auf den Pfingstberg zielen (Mielke 1998, Thiede 2009, Vortrag 21.02.2017). Erst diese Kenntnis erklärt das unübersehbare Aufeinanderzulaufen der Linden- und der Dortustraße (Großbild Stadtstruktur).
Der Pfingstbergfächer könnte dem Prinzip folgen, senkrecht (orthogonal) aufeinanderstehende Straßen wie die Breite/Lindenstraße nur begrenzt zuzulassen, um Uniformität zu vermeiden und um mit Hilfe von Straßen Sichtachsen auf markante Höhen zu schaffen.
- Generalisierte Höhenschichtenkarte der Potsdamer Innenstadt (© Weiße 2012: 79)
Druckfähige Auflösung (1500x1182), 1,89 MB
Weiterhin gibt es drei geologisch bedingte Elemente:
- Es fällt kaum auf, dass die Hegelallee und die Kürfürstenstraße leicht spitzwinklig zu den drei großen südlichen Parallelstraßen verlaufen. Ich (MM) nehme an, dass so die gut bebaubare Fläche für die 2. Stadterweiterung voll ausgeschöpft werden sollte. Denn nördlich dieses Straßenpaares verläuft der Schwarze Graben mit weniger gutem Baugrund (Weiße 2012: 89, Abb. 8, 12.1, 12.2; hier Höhenschichtenkarte). Durch das Auseinanderlaufen von Gutenberg- und Kurfürstenstraße nach Osten wurde das Areal für das Holländische Viertel maximiert.
- Die östliche Grenze von Altstadt und 1. Stadterweiterung verlief entlang der Straße am Kanal bzw. parallel zu ihr (Großbild Stadterweiterungen). Südlich davon liegt die Alte-Markt-Terrasse und nördlich davon die südliche Rinne (Großbild Höhenschichtenkarte). Hier ist der Zusammenhang zwischen dem geologischen Untergrund und der Stadtgrenze so deutlich wie sonst nirgends in Potsdam.
- Der Stadtkanal knickt in der Dortustraße südlich der Breiten Straße etwas nach SSW ab, indem er der pleistozänen „Hauptrinne“ folgt. Die Gewehrfabrik macht diesen Schwenk mit und liegt leicht spitzwinklig zum Langen Stall und zur Garnisonkirche. Hier folgt die Gebäudeausrichtung dem geologischen Untergrund (Großbild Höhenschichtenkarte).
Eigenständige Strukturelemente sind:
- Die südwestliche Berliner Straße, die auf das stadtseitige Ende der Langen Brücke zuläuft. Diese wichtige urspüngliche Verkehrsader ist infolge der Neustrukturierung der östlichen Altstadt nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr erkennbar.
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Die Kirchenlinie (Thiede 2009: 28), hier „Potsdamer Kirchenachse“, eine Gerade, auf der die Kirchen des „Dreikirchenblicks“ liegen: die (1) die Garnisonkirche, (2) Nikolaikirche und (3) Heiliggeistkirche (Großbild Stadtstruktur). Diese Kirchenachse zielt erstaunlicher Weise auf weit erntfernte Orte: nach Westen auf den Hohenzollernstein (im Forst südwestlich von Brandenburg an der Havel; siehe auch diesen Internet-Auftritt, Station 9, Kapitel 5.6.2) und nach Osten auf das Köpenicker Schloß (Thiede, Vortrag 21.02.2017).
- Nebenher: Alternativ vermutet MM, dass die Kirchenachse eher zufällig auf der Linie Köpenicker Schloß – Hohenzollernstein liegen könnte, denn sie kann auch gut durch den angestrebten „Dreikirchenblick“ vom Brauhausberg und den geologischen Untergrund erklärt werden. Auch wurde der Hohenzollernstein, im Forst 1500 m nördlich des Dorfes Mahlenzien und weit südwestlich der Stadt Brandenburg a. d. Havel, erst 1905 errichtet. Zudem ist nicht sicher, ob dort der Burggraf von Nürnberg 1412 überhaupt die Magdeburger Heerstraße nutzte, um seine gerade geerbte Mark Brandenburg für die Hohenzollern in Besitz zu nehmen.
- Das abwechselungsreiche Muster der Potsdamer Innenstadt basiert auf der Vergitterung dreier Elemente: (1) der WNW-Richtung: Urelement Breite Straße, (2) der ENE-Richtung: lange Prallelstraßen der 2. Stadterweiterung und (3) dem Pfingstbergfächer (Großbild Stadtstruktur) sowie (4) dem geologischen Untergrund (Großbild Höhenschichtenkarte).
- Diese symmetrischen und asymmetrischen Elemente sind untereinander so vergittert, dass sie die für die Innenstadt chrakteristischen unterschiedlich großen und variabel geschnittenen Quartiere ergeben.
- Nebenher: Mit solchen Strukturelementen wurde die Empfehlung von Johann Moritz von Nassau-Siegen: „Das ganze Eiland muss ein Paradies werden“, umgesetzt. Gemeint sind (1) sein Brief von 1664 an der Großen Kurfürsten und (2) das Gebiet der „Insel Potsdam“ von Caputh über den Wildpark, Golm, Bornim, Sacrow zur Pfaueninsel und der Raum, der vom Schäferberg, dem Babelsberg und dem Brauhausberg gerahmt wird. 350 Jahre später befindet sich heute in diesem Gebiet das größte deutsche UNESCO-Weltkulturerbe!
- Nebenher: Nach Mielke (1998: 188) ist die Komposition von Stadtschloß und Garnisonkriche genau austariert. Wir dürfen auf die Garnisonkirche, die ab Herbst 2017 wieder aufgebaut wird, außerordentlich gespannt sein. Mit ein wenig Glück wird sie uns genauso ins Schwärmen bringen wie gerade das wiedergewonnene Palais Barberini, denn Kirche und Schloß „sind architektonisch ebenbürtig, ungleich, aber gleich stark. In Sichtweite zueinander erzeugen der massige fürstliche Profanbau und der hochgereckte Sakralbau ein optisches Kraftfeld. Beide sind einander nicht frontal gegenübergestellt, sondern mit feinem Gefühl für die indirekten Wirkungen ragen beide in die Achse der alten Allee [Breite Straße] hinein.
Mit dieser Anlage quer zur Hauptstraßen [Breite Straße] distanzierte sich das Potsdamer Stadtschloß von den Prinzipien der zeitgenössischen Fürstensitze.“
Zum Vergleich: Friedrich II. (der Große) verwendete später dasselbe Prinzip im Park Sanssouci, indem er das Weinbergschloß (Schloß Sanssouci) parallel zur Hauptachse des Parkes errichten ließ. Erst mit dem triumphialen Gefühl des gewonnenen siebenjährigen Krieges (1756–1763) ließt F II. das Neue Palais in Frontstellung zur Hauptachse des Parks setzen.
- Potsdams Stadterweiterungen zwischen 1660 und 1753: Die Stadt entwickelte sich besonders rasch unter dem Soldatenkönig FW I., der sie 1721 zur Garnisonstadt machte (Karte: MIELKe 1998: 356, farbige Ergänzungen: M. MENNING 02/2017, Graphik: A. HENDRICH 04/2017).
Druckfähige Auflösung (1500x1181), 1,75 MB
Literatur
Arlt, K. (1999): Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung. – Mitt. Studiengemeinschaft Sanssouci e.V., 4, 4: 79 S.; Potsdam. http://www.aip.de/~arlt/SGS/strassennamen
Mielke, F. (1998): Potsdamer Baukunst. Das Klassische Potsdam: 515 S., Propyläen.
Thiede, O. (2009): Gesamtkunstwerk Potsdam. Sichtachsen – Geometrie – Rhythmus. Beobachtungen und Überlegungen zu den Gestaltungsprinzipien der barocken Stadt: 48 S., Potsdam (Selbstverlag).
Weisse, R. (2012): Weichselzeitliche Sedimente, Strukturen und Oberflächenformen Potsdams. – In: Menning, M. & Hendrich, A. (Hrsg.): Preussens Telegraphenlinie Berlin–Koblenz und Beiträge zur Geschichte sowie Geologie des Potsdamer Telegraphenbergs und seiner Umgebung. Telegraphenbuch III: 56–99; Potsdam (Selbstverlag).4. Seen-Route Nord: Von der Station 3 zur Station 4
4.1 Genereller Weg
Die hier vorgeschlagene Route führt vom Schäferberg über Königstraße – Schloss Glienicke – Klein-Glienicke – Teltowkanal – Park Babelsberg – Humboldtbrücke – Nuthepark – Hauptbahnhof – Leipziger Dreieck – Brauhausberg zum Telegraphenberg. In den folgenden Abschnitten werden lohnenswerte Teilrouten beschrieben und bebildert.
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Von der Station 3 Berlin-Wannsee zur Station 4 Potsdam (Routenvorschlag: MM, Graphik: AH, © GeoBasis-DE/LBG 20_, GB – D 23/10, Datengrundlage: DTK 50 (2002), Dank an die Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (www.geobasis-bb.de) für die freundliche Unterstützung.
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4.2 Vom Schäferberg zur Parkbrücke
(1) Von der Station Nr 3 auf dem Schäferberg über die Königstraße (B1) bergab zum Schloß Glienicke: Gestaltung von Schloss und Park durch Schinkel und Lenné, nachdem Prinz Carl 1824 das Gelände von Fürst Hardenberg erworben hatte (Bilder).
(2) Fuß-Abstecher 1 in den Schloßpark Glienicke mit dem Kasino und der Großen und Kleinen Neugierde
(3) Gegenüber des Parktors (Greifentor) in die Mövenstraße einbiegen (Bild „Wegweiser“): hier genau verlief die Berliner Mauer von 1961 bis 1990
(4) Jagdschloß Glienicke hinter Bäumen und Mauern versteckt: hier, umittelbar an der Grenze unserer Bundeshauptstadt Berlin und der Landeshauptstadt Potsdam, verhandelten mehrfach deren Repräsentanten Klaus Wowereit und Matthias Platzeck.
(5) Fuß-Abstecher 2: vom Pförtnerhaus in den Jagdschloßpark
(6) Fuß-Abstecher 3: von der Kapelle Klein-Glienicke zum Friedhof Klein Glienicke über die Wilhelm-Leuschner-Straße (Friedhof Klein Glienicke, Klaus Büstrin in den PNN vom 13.08.2011) (Bilder)
(7) Direkt östlich des Friedhofs Klein-Glienicke verlief die Berliner Mauer (Bilder)
(8) über die Waldmüllerstraße zum Biergarten Bürgershof http://de.wikipedia.org/wiki/Klein_Glienicke (Blick vom Bürgershof auf den Babelsberger Park mit dem Maschinenhaus)
(9) nördlich der Straße noch vier von ehemals zehn Schweizerhäusern (Bild)
(10) vom Bürgershof noch 100 m weiter auf der Waldmüllerstraße gen Osten und dort nach rechts in die Lankestraße und auf die Parkbrücke (Brücke über den Teltowkanal): Blick nach Osten zum Griebnitzsee, Blick nach Westen auf die Glienicker Lake (Bilder).
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- Wirtschaftshof des Schlosses Glienicke
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- Die Löwenfontaine und das Schloss Glienicke
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- Das Schloss Glienicke
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- Wegweiser an der Königstraße in die Mövenstraße
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- Kapelle Klein Glienicke
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- Grab auf dem Friedhof
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- Die Berliner Mauer 04/1990: links Berlin, rechts Potsdam
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- Die Mauer zum Böttcherberg wird perforiert
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- Das Jagdschloß Glienicke
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- Die Häuser Waldmüllerstraße 4 (Bürgershof, links) und 3 in Klein-Glienicke
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- Der ehemalige Konsum in der Waldmüllerstraße
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- Neubau eines Schweizerhauses in der Louis-Nathan-Allee
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- Blick von der Parkbrücke nach Osten
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- Blick von der Parkbrücke nach Westen über den Teltowkanal
4.3 Durch den Park Babelsberg auf dem Großen Umfahrweg
(11) Von der Parkbrücke nach rechts auf den Großen Umfahrweg (Uferweg)
(12) Blicke vom Umfahrweg auf den Bürgershof und das Jagdschloss Glienicke
(13) Das Maschinenhaus
(14) Blicke vom Umfahrweg auf die Fontaine und die Glienicker Brücke
(15) Fuß-Abstecher 4 zum Schloß Babelsberg mit grandiosen Blickbeziehungen; das Schloß wird auch 2015 weiterhin rekonstruiert.
(16) Kleines Schloss (bei gutem Wetter eine viel und gern besuchte Gaststätte), schräg dahinter der wegen starker Schäden abgedeckte Marstall, Gerichtslaube, Matrosenhaus und Flatowturm
(17) Fuß-Abstecher 5 zur Generalseiche und zum Flatowturm, der einen grandiosen Panoramablick bietet. Ihn sollte niemand versäumen! Die Wahnsinns-Sicht kann man genießen zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober (http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/flatowturm/, 01/2015)
(18) Blicke auf die Berliner Vorstadt und die Schiffbauergasse
(19) Blicke auf das Kutscherhaus, Hofgärtnerhaus und Strandbad Babelsberg
(20) Das Havelhaus
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- Der Bürgershof vom Großen Umfahrweg im Park Babelsberg
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- Das Jagdschloss Glienicke in Berlin
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- Maschinenhaus im Park
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- Blick von Potsdam auf Berlin über die Glienicker Lake
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- Die Fontäne
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- Die Fontäne und die Glienicker Brücke
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- Der Pleasureground
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- Blick vom Pleasureground zum Schloß
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- Hügelkuppen als gartenkünstlerisches Kabinettstück
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- Information
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- Demoliertes Kunstwerk Anfang der 1990er Jahre
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- Das Glienicker Horn in der Berliner Vorstadt
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- Das Kleine Schloß
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- Die Berliner Gerichtslaube entstand im 13. Jh.
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- Das Matrosenhaus im Juli 2011
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- Der Flatowturm am 20.02.2015
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- Die nördliche Schiffbauergasse
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- Das Kutscherhaus (links) und das Hofgärtnerhaus 02/2015
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- Im Freibad Babelsberg
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- Das neue Hans-Otto-Theater
4.4 Panaoramablick vom Flatowturm und Tiefer See-Blick
Vom großen Umfahrweg lohnt ein kurzer Fußabstecher über die Generalseiche zum Flatowturm mit seinem einzigartigen Panaoramablick und tollen Ausstellungstücken auf mehreren Etagen.
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Regenbogen am 2. Oktober 2016 bei gleißendem Sonnenschein und strömendem Regen: Der seltene doppelte Regenbogen verbindet die Berliner Vorstadt mit dem Park Babelbsberg über den Tiefen See hinweg, durch den die Havel auf den Betrachter zu fließt (Foto: Hans-Ulrich Schulz).
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Angeregt durch den Regenbogen wurde das geistliche Wort von Generalsuperintendent a.D. Hans-Ulrich Schulz (pdf)
4.5 Von der Humboldtbrücke zur Langen Brücke
Über die Humboldtbrücke und die Lange Brücke rollt in Potsdam der Hauptverkehr.
(21) Blick auf die Humboldtbrücke und die Feuerwache; fakultativer Blick von der Brücke
(22) Der Nuthepark mit der Nuthebrücke
(23) Blicke auf die Seniorenresidenz Heiliger Geist und die Havel: Anstelle der im 2. Weltkrieg teilzerstörten und 1960/74 abgebrochenen Heiligkeistkirche steht heute die Seniorenresidenz Heiliger Geist.
(24) Blicke auf die Freundschaftsinsel und den Alten Markt: Jenseits der Neuen Fahrt liegt die Freundschaftsinsel, die einen Besuch sehr lohnt wegen ihrer wunderbaren Komposition und guten Pflege.
(25) Blicke von der Langen Brücke auf das Stadtschloss und den Lustgarten.
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- Die soeben für 30 Mill. € sanierte Humboldtbrücke ist der zweite bedeutende Havelübergang Potsdams
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- Die neue Feuerwache
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- Die Neue Fahrt und links die Mündung der Nuthe in die Havel
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- Nuthebrücke von Norden
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- Die Mündung der Nuthe in die Havel und die Seniorenresidenz Heiliger Geist
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- Blick Richtung Alter Markt vom Europaradweg Nr. 1 (R1)
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- Die Nikolaikirche, das Alte Rathaus und Kräne für das neue Stadtschloss
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- Kräne am Stadtschloss 07/2011
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Nächtlicher Blick von der Humboldtbrücke über die Havel nach SW: Von links: (1) Licht auf der Spitze des Mastes auf dem Brauhausberg, (2) Kreml (Silhouette, (3) Seniorenresidenz Heiliger Geist, (4) Große Fischerstraße und Schiffsliegeplätze von dort bis zur Türkstraße, (5) zwischen dem linken und dem mittleren Hochhaus die oberste Etage des Klinikums "Ernst von Bergmann": leicht überragt vom Atlas auf den Alten Rathaus und dem südlichen und östlichen Seitenturm der Nikolaikirche (Foto Florian Ott 03/2015).
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4.6 Vom Hauptbahnhof zum Telegraphenberg
(26) Blick von der Langen Brücke auf den Brauhausberg mit dem Kreml (http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskriegsschule). 1899–1902 erbaut war der Kreml bis 1919 Kriegsschule, danach Reichsarchiv, von 1949 bis 1990 Sitz der SED-Leitung des Landes Brandenburg bzw. des Bezirkes Potsdam und von 1991 bis 2013 Sitz des Landtags von Brandenburg. Dem Kreml vorgelagert ist die Schwimmhalle am Brauhausberg, deren Tage gezählt sind, denn Richtung Leipziger Dreieck wird seit 2014 das Potsdamer Freizeitbad gebaut (Bild).
(27) Das Potsdam-Center (PC) war und ist stark umstritten, weil es ein Fremdkörper im Stadtgefüge ist und bleiben wird (initiiert von der HypoVereinsbank München). (28) Am Potsdam-Center bilden der Hauptbahnhof und das Leipziger Dreieck den zentralen Verkehrsknoten von Potsdam.
(29) Das Leipziger Dreieck soll ab 2016 umgebaut werden.
(30) Die Schwimmhalle, das Freizeitbad und die ehemalige Brauerei prägen den Fuß des Brauhausbergs (Bilder).
(31) Den Brauhausberg hinaufgehen bzw. -fahren auf der Albert-Einstein-Straße.
(32) Ein Kletterpark (Bild) befindet sich direkt vor dem Wissenschaftspark Albert Einstein (1874 ff) mit der Telegraphenstation Nr. 4 (1832–1850).
Große Angst habe ich persönlich vor dem Leipziger Dreieck, denn mit dem Rad in die Albert-Einstein-Straße einzubiegen ist z. Z. ein Vabanque-Spiel. Nicht wenige Autos starten dort durch auf der „B2“ Richtung Berliner Autobahnring (A2) und fahren auf zwei Fahrspuren schon mit 50 km/h und mehr oft messerscharf an den nach links in die Albert-Einstein-Straße abbiegenden Radfahrern (rechts) vorbei, oft voll über die Spurlinie! Muss es erst einen tödlichen Unfall geben, um die Raserei mit einem Tempo-30-Schild einzudämmen? Noch nie hat ein Polizist diesem wahnsinnigen Treiben zugeschaut!
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- Busblick
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- Der Brauhausberg noch ohne Schwimmhalle
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- Der Brauhausberg mit Schwimmhalle und der Kreml mit „Bonbon“
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- Die Baugrube für das neue Freizeitbad am Brauhausberg und der Kreml „mit ohne Bonbon“
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- Die Brauerei in der Luckenwalder Straße 1975
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- Umbau der ehemaligen Brauerei
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- Wegweiser zum Telegraphenberg
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- Der Kletterpark auf dem Brauhausberg
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- Die originalen Tore des Wissenschaftsparks
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- Die klügste Nacht des Jahres
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- Wegweiser Station 4
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- Plan des Wissenschaftsparks
4.7. Weiterführende Informationen zu den Routen aus dem Internet
Schloss Glienicke:
http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/schloss-glienicke/,
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Glienicke
Jagdschloss Glienicke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jagdschloss_Glienicke
http://sfbb.berlin-brandenburg.de/sixcms/media.php/bb2.a.5723.de/BroschuereGJG.pdf
Klein-Glienicke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klein_Glienicke
Park Babelsberg:
http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/park-babelsberg/, http://de.wikipedia.org/wiki/Park_Babelsberg
Flatowturm im Park Babelsberg:
http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/flatowturm/
Freundschaftsinsel:
http://www.freundschaftsinsel-potsdam.de/index.php/freundschaftsinsel
Potsdamer Stadtschloss:
http://de.wikipedia.org/wiki/Potsdamer_Stadtschloss
Telegraphenberg Potsdam:
http://gfzpublic.gfz-Potsdam.de/pubman/item/escidoc:56137:9/component/escidoc:104037/Bergbroschuere_2013_web.pdf