Station 39: Uelde Lange Hecke

1. Zuordnung

Wappen der Gemeinde Anröchte

2008 Bundesland Nordrhein-Westfalen (NW), Kreis Soest (SO), Großgemeinde Anröchte (1975) (https://de.wikipedia.org/wiki/Anröchte), Ortsteil Uelde (www.uelde.de/)

Die Station liegt jedoch nicht direkt in der Uelder Gemarkung, sondern in der Flur 2 der Belecker Gemarkung (Gemeinde Warstein) ca. 10 m südlich der Grenze der Gemarkungen.  Der 130 m westlich vorbeiführende Weg „Lange Hecke“ gehört zu Uelde (Gemeinde Anröchte) (P. Sukkau).

Als Zuordnung bleiben wir bei dem eingebürgerten Namen Uelde, weil die Stationstafel an dem Weg „Lange Hecke“ auf Uelder Gebiet steht und sie von Uelde aus aufgestellt wurde und betreut wird.

1835 Königreich Preußen, Regierungsbezirk Arensberg, Kreis Lippstadt, Gemeinde Uelde, Stationsstelle 39 (Herbarth 1978: 46/47)

2. Namen

Vormalig: Ulede (www.uelde.info/)

1072 Ulede, 1204 Ulethe, 1256 Uledhe, 1310 Ulde, 1463 Uldis, 1565 Ulle, 1880 Uelde (K. Wasmuth 10/2010).

Der ursprüngliche Ortsname der Station Nr. 39 ist „Uelde“ (Herbarth 1978: 46/47).  Der hier eingeführte Zusatz „Lange Hecke“ soll das Auffinden erleichtern.

Die Station 39 sollte weiterhin Uelde heißen, obwohl sie knapp 10 m südlich der Gemeindegrenze Uelde - Belecke liegt.

3. Anfahrt, Lage, Bodenfunde, Koordinaten, Höhe und Karten

Anfahrt: Auf der A44 bis Abfahrt Erwitte/Anröchte, dann die B55 Richtung Belecke bis Abzweigung Uelde.

Lage: Die Station lag gut 1000 m südsüdöstlich von Uelde nahe des asphaltierten Weges „Lange Hecke“, welcher leicht südlich der Ortsmitte von Uelde beginnt.  Von der „Langen Hecke“ zweigt nördlich des kleinen Birkenwäldchens mit der Stationstafel ein geschotterter Feldweg nach Osten ab, diesem ≈ 130 m bis zum Ort der Station folgen (K. Wasmuth).  Die Verlängerung des Weges „Lange Hecke“ nach Süden heißt „Mühlenweg“ (H. Ferdinand).  Die Stationstafel steht nahe der Einmündung der beiden Wege.

Bodenfunde: Bei einer Radtour erkannte Peter Sukkau eine sehr deutliche Bodenverfärbung dort, wo auf dem 2010 frisch gepflügten Feld die Station 39 gestanden hat.  Auf dem Bild (weiter unten) kommt diese Verfärbung leider nicht so deutlich heraus.  Darüberhinaus befinden sich dort Gesteinsbrocken, deren Herkunft noch zu klären ist.

Koordinaten Station: 51°30'30" N,  08°19'21" O

Koordinaten Stationstafel: 51°30'28" N,  08°19'15" O

Höhe: 334 m (PS)

Größere Kartenansicht

Höhenprofil der Stationen: Ausschnitt aus dem Telegraphenbuch III: Abb. 5 (© MENNING et al. 2012)

Höhenprofil der Stationen: Ausschnitt aus dem Telegraphenbuch III: Abb. 5 (© MENNING et al. 2012)
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Relief mit der Station 39 (Foto: MM 04/2012, Graphik: AH 04/2014)

Relief mit der Station 39 (Foto: MM 04/2012, Graphik: AH 04/2014)
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4. Station

4.1 Grundstück, Gebäude und Bauherr

Grundstück: „Der Eigentümer erhielt für das 500 m2 große Grundstück plus Weg (Bild) eine Entschädigung von 49 Talern, 27 Silbergroschen und 9 Pfennigen im März 1936“ (Herbarth 1978: 76)

Gebäude: Wohnhaus gleich denen der Stationen 38 und 40 bis 44: integrierter Turm-Haus-Typ, zweistöckiger Turm (Herbarth 1978: 76)

Bauherr: Ingenieurhauptmann Wittich, Garnisonsbaudirektor in Münster (Herbarth 1978: 76)

Betriebszeit: 1833 bis 1849

4.2 Personal, Einweihung, Gedichte, Anekdote, Verkauf und Abbruch

Personal: Obertelegrafist Bernd Huske und Untertelegrafist Ernst Müßig (Wasmuth nach Arensberger Intelligenzblatt 1833 [irrtümlich nennt der Mülheimer Dorfcourier vom 24.08.1997 das Jahr 1834], Information: P. Sukkau 2008)

Im Kirchenbuch der Soester Petrikirche taucht 1840 und 1844 Theodor Langbein als Telegrafist in Uelde auf.  Er ließ seine Kinder in Soest bei Pastor Schenk konfirmieren.  Als Wohnort wurde einmal "Uelde bei Anröchte Nr. 39" [Telegr. Nr.!], das andere Mal "in Belecke auf der Telegrafenstation" angegeben.  Theodor Langbein starb schon im Mai 1845 etwa 45 jährig und wurde in Soest auf dem Osthofenfriedhof begraben.  Auch ein Emil Langbein und ein Johann Friedrich Twelmann tauchen in dieser Zeit im evangelischen Soester Kirchenbuch als Telegrafisten in Uelde auf (Oltmanns 2008, in Sukkau 2010).

Einweihung der Station Nr. 39 am 1. Oktober 1834 [korrekt: 1833]: „ … Um das Gebäude wimmelte es von Schaulustigen, so dass man es gar nicht richtig erkennen konnte … Mit Girlanden bekränzt und mit flatternden Fahnen geschmückt, machte es einen freundlichen Eindruck.  Feststimmung war angesagt. … Plötzlich entstand eine Unruhe unter den Schaulustigen an der Telegraphenstation.  Ich hörte ein lautes „Achtung!“  Das Publikum wurde zurückgedrängt.  Von der Chaussee her bog eine Reitertruppe zur Station ein.  „Dann aber hörte ich deutlich den Namen: Herr Major O´Etzel vom Generalstab aus Berlin. … Herr Landrat Freiherr Maximilian Friedrich von Schade aus Lippstadt.  Herr Heinrich Adler“,  und dann folgte eine Reihe von Namen, die ich nie gehört hatte. …

Auch die beiden Telegraphisten Bernd Huske und Ernst Müßig hatten sich in ihren schmucken stahlblauen Unteroffiziersuniformen mit Portepee neben der Delegration in Positur gestellt.  Major O´Etzel ergriff das Wort.  Er lobte die schnelle und saubere Ausführung des Baus, wozu nicht einmal ein halbes Jahr benötigt worden sei, die vorbildliche Unterstützung durch den Landrat und das vorbildliche und verständnisvolle Verhalten der Landbevölkerung.  „Preußen besitzt mit der Telegraphenlinie die modernste Nachrichtentechnik der Welt.  Eine Nachricht von Berlin bis Coblenz ist in nur 15 Minuten übermittelt“, rief er aus.  Dann folgte ein Hoch auf den preußischen König Friedrich Wilhelm III. … Genau so schnell, wie die Delegation erschienen war, verschwand sie wieder. …

Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte, begann Obertelegraphist Bernd Huske mit der Erläuterung der Telegraphenmaschine und des Telegraphierens überhaupt.  Vom Turm herab hatte er den Überblick und konnte sich allen verständlich machen.  Er nahm ein handgeschriebenes Blatt aus seiner Tasche, holte tief Luft und begann mit geziehmender Lautstärke vorzulesen, manchmal recht stockend, aber man konnte seinen Ausführungen folgen: „Die Endstation Nr. 1 in Berlin stellt mit Hilfe von Rollen, Seilen und Hebeln die beweglichen Flügel ihres Telegraphen so, dass ein Zeichen verabredeter Bedeutung gebildet wird. …

„Damit ist der Festakt beendet!“, ließ sich der Obertelegraphist noch einmal vernehmen, „die Diensträume sind nur den Befugten zugänglich.“  Damit zogen sich die beiden Telegraphisten in ihren Turm zurück.  Die Menge trollte sich. …
Dann pochte ich an die Tür.  Für einen Bericht im Arnsberger Intelligenzblatt hatte ich noch zu wenig gesehen und gehört.  „Wer da?“ schallte es militärisch von innen heraus.  Ich nannte meinen Namen und mein Begehr.  Huske wies mich barsch ab, murmelte etwas von: „Die Stellung kosten“, ließ mich einfach draußen stehen und verschwand in seiner Wohnung.  Inzwischen war jedoch Ernst Müßig erschienen, schaute mich lange prüfend an, dann schien sein Gesicht sich aufzuhellen.  Ich schöpfte Hoffnung.  Schließlich nickte er, wandte sich um, und ich folgte ihm in das Dienstzimmer.  Ich schaute mich um und versuchte, durch eines der beiden Fernrohre zu schauen.  „Eigens für die Telegraphenlinie konstruiert“, bemerkte Ernst Müßig.  Ich sah natürlich nichts. … Ich war überwältigt von den vielen Eindrücken und wollte aber noch einen Blick in das Codebuch werfen, allein das wollte und konnte Ernst Müßig partout nicht gestatten. …“ (aus Wasmuth 2008, S. 94–96, dieser zitiert den „Mülheimer Dorfcourier vom 24.08.1997“, der Dorfcourier zitiert das Arensberger Intelligenzblatt von 1834. [MM: dabei hat sich ein Fehler eingeschlichen: statt 1834 muß es 1833 heißen, denn andere Stationen wurden im Herbst 1833 eingeweiht.  Auch wurden die Stationsstandorte im Juni 1833 bekanntgegeben und „der Bau dauerte nicht einmal ein halbes Jahr“ – siehe obige Festrede von O´Etzel]).

Gedicht 1: Auszug aus einem Gedicht des Untertelegrafisten Ernst Müßig, Station 39, gewidmet seiner Anstellung am 01.10.1833

"Die Leute sind nicht träge,
Die dabei angestellt,
Auch fehlts ihn nicht an Plage
In ihrem feien Zelt;
Der der das Werk regieret,
hat alles wohl bedacht.
Und alles so geführet,
auch alles gut gemacht;
drum wird auch keiner wanken
Von seinem Posten hier,
Es müßte der erkranken,
Da könnt er nicht dafür.“

Information: T. Wambach in: Einladung zur Einweihung der Telegrafenattrappe an der Station Nr. 11 am 20.05.2011

Gedicht 2: Telegraphische Segenswünsche von Ernst Müßig

Guten Morgen, guten Morgen,
mögen alle bange Sorgen
sich in Segen umgestalten,
wenn die Zeichen sich entfalten.
Gute Nacht, gute Nacht,
unser Tagwerk ist vollbracht.
Möge unser Gott walten,
sich das Unglück ferne halten.

(In: Wasmuth 2008a: 96)

Gedicht 3: Der Untertelegraphist Ernst Müßig dankt für die Gnade, dass er ein "solches Haus beziehen kann".  Er weist aber auch auf Probleme hin, die für die nicht-beamteten Angestellten von großer Bedeutung waren:

"... Und darum wird mir wohl Verzeihung werden,
wenn ich in die allgemeinen Wünsche für
den Fortgang und Bestand der Fernschreibkunst,
auch die Wünsche mische für mein Ich,
und für die Wackern, die auf gleicher Stufe
jetzt mit mir stehen und weniger und mehr
in einer Lage sind der meinen ähnlich.
Wie ungewiß, wie schwankend, mit wie wenig
Versicherung verknüpft ist uns're Stellung!
Wie wenig gleicht sie doch dem schönen Loose,
das unsern Staatsbeamten zugefallen.
Die sind versorgt für ihre Lebenszeit,
wenn sie mit Treue den Beruf erfüllen,
in den ein güt'ges Schicksal sie gestellt.
Nicht fürchten dürfen sie des Alters Last,
nicht beben vor Hilflosigkeit und Mangel,
wenn mit den Jahren ihre Kraft entweicht.
Erholung finden sie im Kreis der Ihren…

(Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main, Information: P. Sukkau 2009)

Gedicht 4: Der Telegraph von Ernst Müßig

Doch muß die Luft recht rein sein,
befreit von Dunst und Nebel
durch warmen Sonnenschein;
dann rückt sich aus der Hebel
und fängt sich an zu regen,
in freier Luft empor;
die Arme zu bewegen
und bringt den Sinn hervor,
durch wunderbare Zeichen,
die hier noch nicht gesehen,
doch sind sie zu vergleichen
und auch noch zu verstehen.
Ich danke für die Gnade,
die mir dadurch verliehn,
dass ich kann in dem Grade
ein solches Haus beziehn.
Wo Wissen und Kunst
sich zeigen in diesem Duft,
so bald nicht Nebeldunst
betrübt die helle Luft.
Ich würde mich recht freuen,
so viel ein Mensch nur kann,
wenn ich blieb in den Reihen
des Herren Hauptemann.

(In: Wasmuth 2008a: 96)

Anekdote: Ein Bauer scheuchte einen Telegraphisten regelrecht von seinem Hof, als dieser ein paar Eier kaufen wollte (Heinz Alz im Mülheimer Dorf-Courier 2000, Information: K. Wasmuth).

Verkauf: Schätzwert 360 Taler, Höchstgebot 160 Taler (Herbarth 1978: 77)

Abbruch: etwa 1850: Türen und Fenster sollen beim Neubau eines Hauses im Dorf wieder verwendet worden sein (Herbarth 1978: 77)

4.3 Nutzung, Eigentümer und Beschilderung

Nutzung: Ackerland

Eigentümer: Willi Marx, 59609 Anröchte-Mellrich

Stationstafel und Wegweiser: In einem ansprechenden Schaukasten präsentiert der Heimatverein Uelde e.V. eine standardisierte Stationstafel und einen Wegweiser.  Der Kasten wurde am 24.05.2008 an dem geteerten Weg „Lange Hecke“ an einem kleinen Birkenwäldchen eingeweiht.  Umweit von ihm mündet der auf Belecker Grund verlaufende Mühlenweg in den Weg „Lange Hecke“.  Etwa 130 m östlich der Tafel stand auf dem Kamm des Haarstrangs die Station 39 knapp 10 m südlich des unbenannten Feldweges (K. Wasmuth), der bei der Gaststätte „Külbe 99“ in die B55 mündet.

5. Umgebung

5.1 Geographie

Die Großgemeinde Anröchte besteht aus 10 Ortschaften, z. B. Anröchte-Uelde und Anröchte-Mellrich.

Uelde hat 337 Einwohner (http://de.wikipedia.org/wiki/Anröchte 11/2010)

Die Station Nr. 39 liegt auf dem Kamm des Haarstrangs, während der „Haarweg“ ca. 650 m weiter südlich verläuft.

5.2 Geologie

Ober-Kreide, Mittel-Turon, Obere Plänerkalk-Untergruppe, Oerlinghausen-Formation, 92 Mill. Jahre alt (Hiß 01/2010)

„Anröchter Stein“ = Glaukonitkalkstein (Braun 1964) (s. 5.4.)

www.geodienst.de/anroechter.htm

5.3 Geschichte, Bildung und Kultur

http://de.wikipedia.org/wiki/Anröchtewww.uelde.de/

Geschichte: Erstmals wird Uelde 1072 in einer Urkunde Annos II., Erzbischof von Köln, erwähnt.  Mit dieser Urkunde begründet Anno II. das Kloster Grafschaft (Sauerland) für „regulierte Mönche nach Siegburger Ordnung“ und macht Uelde und andere Orten damit diesem Kloster zehntpflichtig: „Decime Warsten, Badelike, Allagen, Bergheim, in Hare, Ulede [Uelde], Usne, Hiuenchusen, Feliciter!“

Gemeinde: Als 1856 in Preußen die Gemeinde- und Städteordnung erlassen wurde, dürfte Uelde eine selbstverwaltete Gemeinde geworden sein.  Mangels Unterlagen ist allerdings über die Anfänge der gemeindlichen Selbstverwaltung nichts bekannt.  Jedoch sind Bürgermeister seit dem Ende des 19. Jh. nachgewiesen.  Deren Liste endet mit Franz Gerken, Bürgermeister von 1956 bis 1975.  1975 endete in Nordrhein-Westfalen die Selbstverwaltung der kleinen Dörfer aufgrund der kommunalen Neuordnung.  Seit dieser Zeit gehört das Dorf Uelde zur Gemeinde Anröchte; als derzeitiger Ortsvorsteher hält Herbert Ferdinand die Verbindung zwischen Uelde und der Gemeindeverwaltung Anröchte.

Kapelle, Friedhof und Bildstock: 1325 Ersterwähnung einer Kapelle.  Nachdem in der Mitte des Dorfes 1904/1905 eine neue Kapelle in neugotischem Stil errichtet worden war, wurde die alte Kapelle überflüssig und 1909 oder 1910 abgebrochen.  Als Kapellengemeinde gehört Uelde von alters her mit den Dörfern Altenmellrich, Robringhausen, Waltringhausen, Klieve und Mellrich zur Pfarrei Mellrich, jetzt Pastoralverbund Anröchte.  Uelde hatte zu keiner Zeit einen Ortspfarrer oder Friedhof.  Die Hauptkirche und der Friedhof befinden sich in Mellrich.

An der nördlichen Ortseinfahrt trägt ein barocker Bildstock (Heiligenhäuschen) aus dem Jahre 1703 folgende Inschrift: In honorem Sancti Anthony Patroni Sacelli Uldensis hanc aediculam extrui Curabat R. D. Jodocus Bigge Pastor Mellricensis 1703.

Die Übersetzung dazu ist: Zu Ehren des heiligen Antonius, des Kapellenpatrons von Uelde, sorgte der hochwürdige Herr Jodokus Bigge, Pastor zu Mellrich, dafür, dass dieses Heiligenhäuschen erbaut wurde.  Gründliche Restaurierungen des Bildstocks veranlasste der Heimatverein Uelde e. V. 1979 und 2005 (Bild).

Schule: Über mehrere Jahrhunderte gab es in Uelde lediglich eine einklassige Volksschule und zwar zumindest seit dem Jahre 1651.  1969 wurde sie durch Beschluss des Gemeinderates Uelde und nach Genehmigung durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg aufgelöst.  Zwei Lehrer sollen hier erwähnt werden: Franz Kuhn leitete die Volksschule von 1906 bis 1950, also 44 Jahre lang!  Letzter Schulleiter war Paul Schmolke von 1960 bis 1966.

Jetzt besuchen die Kinder die Grundschule in Mellrich, die Hauptschule oder Realschule in Anröchte oder das Gymnasium in Erwitte.  Die Vorschul-Kinder gehen in den Kindergarten in Mellrich.

Kultur: Das alte Schulgebäude dient heute als Bürgerbegegnungsstätte, das Lehrerzimmer als Heimatstube des Heimatvereins Uelde e. V.  Der Ort ist sauber und gepflegt und durchaus sehenswert.

K. Wasmuth 10/2010

5.4 Gewerbe und Produkte

Nördlich der Station, um Anröchte herum, werden die weithin bekannten und intensiv genutzten grünen und blauen Glaukonitkalksteine (Braun 1964), der „Anröchter Stein“, (Oberkreide, 92 Mill. Jahre alt) von derzeit acht Firmen (www.geodienst.de/anroechter.htm) gebrochen, z.B. von der Jacoby Naturstein GmbH: www.jacoby-naturstein.de/.

8 km südlich der Station liegt, bereits im Rheinischen Schiefergebirge, Warstein mit seiner berühmten Brauerei: www.warsteiner.de.  Warstein ist gut zu erreichen über die B55.

Östlich von Uelde und südlich von Effeln wird in einem großen Windpark Energie umweltschonend erzeugt.

Direkt in Uelde bietet der Hof Budde–Kemper: www.hof-budde-kemper.de/ Reitunterricht, Erlebnisbauernhof, Abschlussfeste, Ferienreiten (Kathrin Budde, Tel. 029 47 – 98 89 93,  hof-budde-kemper@gmx.de) sowie Kindergeburtstage, Ponysamstage, Ferienspaß (Connie Huneke, Tel. 029 02 – 70 13 90, connie.huneke@web.de)

5.5 Gaststätten & Quartiere

Gaststätte „Uelder Stuben“ (Bild): mitten im Dorf, Lange Str. 15, 59609 Anröchte-Uelde, gutbürgerliche Küche: Mo.–Sa. ab 17.00, So. ab 10.00, Tel. 029 47 – 39 19, keine Übernachtung, Inh.: Heinz Eickhoff, Entfernung zur OT-Station 1200 m

Gaststätte „Uelder Bahnhof“ (Bild), Effelner Str. 8. 59609 Anröchte-Uelde, gutbürgerliche Küche, 4 Doppelzimmer, Übernachtung mit Frühstück: 25 €, Ansprechpartner: Gabi & Theo Budde, Entfernung zur OT-Station 1500 m, info@uelder-bahnhof.de, www.uelder-bahnhof.de

Gaststätte „Külbe 99“ (Bild): südöstlich Uelde an der B55 zwischen Anröchte und Belecke auf dem Kamm des Haarstrangs: direkt östlich der OT-Station, beide Orte sind verbunden durch einen nahezu geraden, unbenannten, ca. 900 m langen Weg;
59581 Warstein-Belecke, gutbürgerliche Küche, Mo.–Fr. 6.00–22.00, Sa. 7.00–15.00, Sonntag Ruhetag, Tel. 029 47 – 97 34 32, keine Übernachtung, Inh.: Tatjana Weckerle

Hotel - Cafe - Restaurant Buddeus, Hauptstraße 128, 59609 Anröchte, Tel. 029 47 – 39 95, Fax 029 47 – 48 76, hotelbuddeus@t-online.de, www.hotelbuddeus.de/,  25 Zimmer

Gasthof Röper-Bolte, Teichstraße 2, 59609 Anröchte, Tel. 029 47 – 6 08, Fax 029 47 – 56 87 31, info@roeper-bolte.de, www.roeper-bolte.de,  5 Zimmer

6. Kontakte

Heimatverein Uelde e. V., Karl Wasmuth (Vors.), Gartenstraße 8, 59609 Anröchte-Mellrich,  Tel. 029 47 – 36 46, herbert.ferdinand@t-online.de (PF)

Ortsvorsteher Uelde, Herbert Ferdinand,  Tel. p. 029 47 – 89 1 10 herbert.ferdinand@t-online.de (PF)

Kreisheimatpfleger Soest, Peter Sukkau, Goldschmiedeweg 21, 59494 Soest, Tel. 029 21 – 6 03 76, peter.sukkau@t-online.de

7. Informationen

7.1 Internet

www.kreis-soest.de/freizeiterleben/kreisheimatpflege/Heiks-13_Druck-neu.pdf (S. 7–8)

7.2 Schriften

Braun , F.-J. (1964): Die "grünen" und "blauen" Werksteinbänke von Anröchte und Klieve aus den Scaphitenschichten der Turonserie. – Fortschr. Geol. Rheinl. u. Westf., 7: 479–486; Krefeld.

Chronik des Dorfes Uelde (geführt von Karl Wasmuth)

Kapellengemeinde Uelde (2005) (Hrsg.): 100 Jahre Uelder Kapelle 1905–2005.

*NN (2008): In Uelde stand Station 39 für die „königliche E-Mail“. – Der Patriot, 31.05.08; Lippstadt (Lippstädter Tageszeitung).

*Sukkau, P. (2010): Von Berlin nach Coeln und Coblenz. Die vier Stationen der preußischen Telegrafenlinie im Kreis Soest. – Heimatkalender Kreis Soest 2010, S. 84–92; Kreis Soest.

Wasmuth, K. (1982): 910 Jahre Uelde 1072–1982. Bilder aus der Geschichte und dem Leben der Menschen eines Dorfes an der Haar: 240 S., Anröchte-Mellrich (Heimatverein Uelde e. V.).

*Wasmuth, K. (2008a): Die Telegraphenstation Nr. 39 bei Uelde. Die Königlich-Preußische Optische Telegraphenlinie Berlin – Koblenz 1833–1849. – Heimatblätter der Zeitung „Der Patriot“, 87: 89–96; Lippstadt (Lippstädter Tageszeitung).

*Wasmuth, K. (2008b): Die optische Telegrafenstation Nr. 39 bei Uelde. – Heimatpflege im Kreis Soest, 13: 7–8; Soest.

8. Öffnungszeiten

allzeit zugänglich

9. Zur Nachbarstation 40

Luftlinie: 11,5 km und zur Station Nr. 38: 11,1 km (Sukkau 2010).

Fahrrad: 15,1 km (PS 12/2010)

Auto: ca. 13 km (K. Wasmuth 10/2010)

6.2.3
Von der Station 39 zur Station 40 Uelde – Stockum (Routenvorschlag: PS) (Datengrundlage: DTK 50, © und Dank für die frdl. Unterstützung dem Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, http://www.geobasis.nrw.de) (Hohe Auflösung)